Hochzillertal
Wir lieben Abwechslung beim Skifahren. Nicht nur auf und abseits der Piste, sondern auch beim Essen.
Wir mögen Skigebiete mit einer Fülle unterschiedlichster kulinarischer Köstlichkeiten. Wir probieren gerne jeden Tag etwas Neues aus, Einheitsbrei und Wiederholungen liegen uns nicht. Wir sind keine Restaurantkritiker, sondern einfach nur Skifahrer, aber das eine oder andere Schnitzel haben wir aber schon verdrückt und bei Mehlspeisen wie Kaiserschmarrn und Co. kennen wir uns aus. Bei unserem letzten Trip in Hochfügen nahmen wir uns als Gruppe vor, einige Lokale in Hochfügen zu testen.
Wir schlemmten uns dabei durch einen Teil der Hochfügener Gastroszene. Die kulinarische Pistenrally führte uns vom SB-Restaurant über Hütten bis ins Drei-Hauben Restaurant.
Pizza und Skigebiet, das wissen wir aus Erfahrung, geht nicht immer gut. Bei null Grad italienische Leidenschaft und Würze auf den Teller bringen, ist eine Herausforderung. Aber gut, wir geben der Pizza der 8er Alm eine Chance. Die Pizzeria befindet sich im ersten Stock der 8er Alm. Diese Alm liegt mitten im Skigebiet. Die Pizzeria ist gut gefüllt, trotzdem gehen Bestellung und Service schnell. Zügig ist die Pizza da: Der Boden ist dünn und knusprig. Der Rucola reichlich und frisch. Es sieht lecker aus und schmeckt auch so. Auch an der Größe der Pizza ist nichts zu meckern. Zum Abschluss kredenzt uns 8er Alm Wirt Martin eine kleine Kostprobe seines Obstlers aus dem „Schnapsbrunnen“. Dabei erfahren wir, dass auch im SB-Lokal der Alm frisch gekocht wird und viele Produkte aus Martins eigener Landwirtschaft stammen.
Die Holzalm ist ziemlich neu, sie gibt es jetzt in der dritten Wintersaison. Atmosphärisch und kulinarisch hat man sich hier einiges einfallen lassen. Neben klassisch österreichischen und Tiroler Schmankerl wird hier Gutes auf dem heißen Stein serviert. Alle Gerichte werden frisch zubereitet, das verrät uns Hüttenwirtin Rita. Das Schnitzel kommt aus der Pfanne und nicht aus der Fritteuse. Das mögen wir. Die Zutaten sind frisch und regional. Das Fleisch auf dem heißen Stein schmeckt köstlich, ist butterweich und die Pommes perfekt. Vor einer weiteren Spezialität des Hauses, dem „Holzalm Tequilla“ – Obstler mit Speck und Kren – müssen wir jedoch kapitulieren.
„Aar“ ist die poetische Bezeichnung für den Adler – das Wappentier Tirols. Nachdem das Tier hier fast ausgerottet war kann man mittlerweile auch in Hochfügen den Adler wieder fliegen sehen. Im Aarwirt wird Tiroler Tradition abseits vom Folklore Kitsch gelebt. Wir gönnten uns dort einen typischen Kaiserschmarrn und bekommen ihn serviert wie er sein sollte. Schön warm, fluffig und nicht zu süß. Er wird in einer kleinen Eisenpfanne mit Apfelmus und Preiselbeermarmelade serviert.
Einige unserer Gruppe sind bekennende Kuchenliebhaber. Desserts gehen irgendwie immer und so wird am Nachmittag für Kaffee und Kuchen bei Evi im Almhof eingehkehrt. Evi erzählt, dass ihre hausgemachten Kuchen bei Jung und Alt beliebt sind. Ja, sie schmecken tatsächlich wie von Oma gemacht. Keine pampige Industrieware, sondern g’schmackig und saftig. Eine himmlische Sünde! Bekannt ist der Almhof darüberhinaus für Wildgerichte. In der Familie gibt es nämlich einige Jäger. Sie sorgen für heimisches Wild aus dem eigenen Jagdrevier. Wären wir nicht so satt, würden wir das Hirschgulasch bestellen. Aber unmöglich. Wir verschieben das auf unseren nächsten Besuch.
Krönender Abschluss unserer kulinarischen Reise bildet das Drei-Hauben-Restaurant Alexander abends im Hotel Lamark. Gott sei Dank ist Freitag und das Restaurant ist geöffnet. Alexander verwöhnt uns mit einem exquisiten Menü. Die Präzision, die Professionalität und die Kreativität der Gerichte beeindrucken uns. Regional Zillertalerisches wird gekonnt mit internationalen Köstlichkeiten kombiniert. Alexander kocht mit hundert Prozent Leidenschaft und das merkt man: „Man kocht nicht, um Menschen zu sättigen, sondern um sie zu befriedigen“, sagt uns der hochdekorierte Haubenkoch. Wie war! Genau das hat unsere Gruppe heute den ganzen Tag über so empfunden!