LEBENDE TRADITIONEN: DAS 55. SEILRENNEN IN HOCHFÜGEN

Hochfügen, Zillertal. Auch dieses Jahr ist es wieder soweit: Am 15. April 2018 wird im Skigebiet Hochfügen das 55. Seilrennen ausgetragen - am selben Tag findet auch das 6. Kinderseilrennen statt. Das traditionsreiche Seilrennen mit drei, aneinander gebundenen Skifahrern begeisterte schon vor Jahrzehnten die Zuschauer. Alpine Sportgrößen und prominente Namen wie Nicola und Uli Spieß, Leonhard Stock, Rosi Mittermaier und Christian Neureuther und Stephan Eberharter schnallten sich schon mehrmals in Hochfügen das Kletterseil um den Bauch.  Immerhin geht es dabei schon seit jeher um Zusammenhalt, heute würde man auch "Teambuilding" sagen. Natürlich wird der Event von einem passenden Begleitprogramm für Jung und ein bisschen älter begleitet: Eine Hüpfburg inklusive Kinderschminken in einem beheizten Zelt, Zuckerwatte so viel das Herz begehrt und viel Stimmung mit der Band "Die Zillertaler", die dem Seilrennen eine musikalische Note geben. 

Ein Stück Bergsteiger-Geschichte. 

Geschichtlich betrachtet, entstand das heutige Seilrennen aus der Seilschaft von Bergsteigern. Im "daily business" des Bergsteigens lassen sich zwei Arten des Gehens am Seil unterscheiden: Zum einen soll das Seil auf Gletscherquerungen verhindern, dass ein Bergkamerad in einer Gletscherspalte verschwindet. Zum anderen nutzt man es in steilen Flanken und auf Graten, um sich und seine Begleiter abzusichern. So hat eine Dreierseilschaft ungefähr 50 Meter Länge: In dieses Seil binden sich die Bergsportler in einem Abstand von ca. zehn Metern mit einem Achterknoten ein. Es geht um Vertrauen und Sicherheit. Diese Kamaradschaft wurde in den 1960er im Zillertal zu einem Skirennen umgemünzt. Auch heute noch - wie schon vor 50 Jahren - ist dieser Event untrennbar mit Hochfügen verbunden. Aus den jeweiligen Teams knoten sich die ersten beiden Skifahrer an das Seil, der Letzte im Bunde fährt ohne Stöcke und hält das lose Ende des Seils in den Händen. 

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